Stahlplatte mit Inschrift „will nicht narben“, Ergebnis einer Performance von Gertrud Riethmüller am 14. Mai 1999 in der Fußgängerunterführung Metzer Straße, seit 2004 auf dem Gedenkstättengelände am Alstinger Weg aufgestellt:
1998 gründete sich die Initiative Neue Bremm. Ein Mitglied war die Hochschule der Bildenden Künste Saar. Dort nahmen sich Studierende einer Lehrveranstaltung zum Thema „Mahnmale“ der Gedenkstätte Neue Bremm an. Zentral war dabei die Frage, wie der vergessene Ort in das öffentliche Bewusstsein gelangt. Die Performance- und Videokünstlerin Gertrud Riethmüller entschied sich am 14. Mai 1999 für eine Performance in der ehemaligen Fußgängerunterführung vor der Gedenkstätte. Dabei schrieb sie die Worte „will nicht narben“ mit einem Schweißbrenner in eine Eisenplatte. Diese steht nachdem die Fußgängerunterführung zugeschüttet wurde auf der Gedenkstätte. Die Performance „Ginsterlicht – Schlieren im Auge“ verweist auf eine Episode aus dem Jahr 1836. Damals passierte die Prinzessin Helene Luise Elisabeth von Mecklenburg-Schwerin auf dem Weg zu ihrer Hochzeit mit Herzog Ferdinand von Orleans die Straße nach Frankreich. Dabei streuten ihr die Anwohner der Häuser an der „Alten Bremm“ auf französischer Seite die goldgelben Ginsterblüten aus. Diese werden umgangssprachlich auch „Bremme“ genannt und gaben dem Flur fortan den Namen „Goldene Bremm“. Auf deutscher Seite liegt die „Neue Bremm“, worauf das gleichnamige Gasthaus hinweist. Die fliegenden Funken beim Schweißvorgang entsprechen dem leuchtenden Ginster (Bremme), der dem Ort seinen Namen gibt. Die Inschrift „will nicht narben“ verweist auf einen anderen Umgang mit der Vergangenheit und damit auch der Gedenkstätte: Mit diesem Ort und seiner Geschichte muss man sich weiter und damit immer wieder aufs Neue beschäftigen, anstatt ihn zu vergessen.
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